02.12.2015

Durchforstung des Spicher Waldes

Im Spicher Wald finden in den nächsten Wochen Durchforstungsmaßnahmen statt. Das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft des Landesbetriebes Wald und Holz NRW möchte daher die Waldbesucher im Vorfeld über den Umfang und Zweck dieser Durchforstungen informieren.

Im Spicher Wald werden die Wälder gemäß dem Prinzip der Naturnahen Forstwirtschaft nachhaltig gepflegt. Dies bedeutet den grundsätzlichen Verzicht auf Kahlschläge. Stattdessen werden die Wälder regelmäßig durchforstet, um den wertvollen und nachwachsenden Rohstoff Holz zu gewinnen. Jeder Bürger in Deutschland benötigt pro Jahr ca. 1,2 m³ Holz in Form von Papier, Möbeln, Hausdächern und vielen anderen Produkten. Ohne eine forstliche Nutzung der Wälder in Deutschland müsste dieses Holz auf den globalen Holzmärkten gekauft werden. Wie Sie aus den Medien bestimmt schon des öfteren gehört haben, kann die Herkunft dieser Hölzer aber nicht immer klar definiert werden. Ein Verzicht auf Holznutzung in den eigenen Wäldern würde daher zu einem weiteren Druck auf die Nutzung der Wälder z.B. in den Tropen führen. Dies kann niemand wollen.

Zur ökologischen Aufwertung der Waldbestände und zur Ausnutzung der guten Holzpreissituation werden im Spicher Wald die Kiefern-, Buchen-und Lärchenbestände durchforstet. Ziel dieser Durchforstung ist die Förderung des Laubholzes, das teilweise bereits als nächste Waldgeneration unter den Kiefern „in Lauerstellung" ist. Durch Entnahme der schlecht geformten Kiefern kommt mehr Licht an das Laubholz und die Bäume steigern ihren Zuwachs in den kommenden Jahren. Die gut geformten Kiefern, die im Bestand stehen bleiben, werden sich über viele Jahre hinweg mit dem Laubholz zu einem ökologisch wertvollen Mischbestand vereinen.

Die Arbeit mit einem Vollernter, dem sogenannten Harvester, ist heute forstübliche Praxis. Durch breite Reifen und niedrigen Reifendruck arbeiten die Maschinen bodenschonend. Der Fahrer hat aus seiner Kabine eine gute Übersicht und vermeidet durch Festlegen der Fällrichtung und die Möglichkeit, die Bäume langsam und gezielt zu Boden zu bringen, große Schäden am verbleibenden Bestand. Mit einem Rückezug (Forwarder) werden die gefällten und entasteten Stämme am Waldweg abgelegt und von dort zeitnah ins Sägewerk gefahren. Die minderwertigen Kronenhölzer werden zu Brennholz verwertet bzw. einer industriellen Weiterverarbeitung zugeführt.

Durch die gezielt geführten Pflegeeingriffe wird der Wald stabiler, gemischter und ökologisch wie ökonomisch wertvoller als vergleichbare, ungepflegte Waldbestände.

Quelle und Kontakt:

Bernd Sommerhäuser

Landesbetrieb Wald und Holz

Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft

FBB Hardt

Am Waldrand 5

53229 Bonn

Tel.: 0228/ 48 23 23

Fax: 0228/ 97 67 173

Mobil: 0171 587 12 73

e-mail: bernd.sommerhaeuser@wald-und-holz.nrw.de